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MSR Datenlogger für die Tierhaltung
Beim Halten von Tieren gibt es in aller Regel Empfehlungen bzw. Vorschriften wie Flächen, Ställe, Zeiten, etc. gestaltet werden sollen, damit von artgerechter Haltung gesprochen werden darf.
Mit Hilfe von MSR Datenloggern kann eine Vielzahl von Untersuchungen durchgeführt werden, die wertvolle Aufschlüsse über die Verhaltensweise von Tieren geben. So kann beispielsweise einer Kuh ein wasserdichter MSR Datenlogger am Fuß befestigt werden, um Informationen über ihr Lauf-, Steh-, Liege- und Schlafverhalten zu bekommen. Über einen Drucksensor kann man das Kauverhalten verfolgen, wissend, dass dieses Aussagen über das Wohlfühlverhalten zulässt. Bei Schafen kann mit den entsprechenden Datenloggern das Schwitzverhalten aufgezeichnet werden, da das Schwitzen der Tiere ein Maß für das Wohlfühlverhalten ist.
Monitoring in der Landwirtschaft bei der Forschungsanstalt Agroscope
Heutige Milchkühe sind Hochleistungssportler, die entsprechend umsorgt werden wollen. Fühlen sie sich wohl? Sind alle fit? Sind die Haltungsbedingungen optimal? Um das Befinden der Tiere anhand eindeutiger Fakten nachzuweisen, stattete die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon Agrartechnik in Zusammenarbeit mit dem MSR Team Milchkühe mit einem Datenlogger aus.
Zum Einsatz kam das wasserdichte, unverwüstliche Modell MSR145, das jeweils am Hinterbein befestigt wurde und dessen 3-Achsen Beschleunigungssensor die Aktivität der einzelnen Tiere aufzeichnete. Damit konnten die Liegezeiten der Tiere genau gemessen und daraus Rückschlüsse auf Gesundheitszustand, Wohlbefinden und die damit zusammenhängende Ertragsfähigkeit der Tiere gezogen werden. Die Auswertung der Daten läuft völlig unkompliziert über den PC. Eine kleine Investition mit großem Nutzen: Der Datenlogger MSR145 gibt zuverlässig Aufschluss darüber, wie das Wohlbefinden von Nutztieren unter bestimmten Haltungsbedingungen ist. Die gewonnen Erfahrungen könnten in Zukunft für die Landwirte von grossem Nutzen sein: Niedrigere Tierarztkosten, mehr Ertrag und vor allem glücklichere Kühe!

Validierung des MSR145 Datenloggers zur Erfassung verschiedener Gangarten und der Aktivitätsmessung bei Pferden

Beobachtungen der Bewegungsaktivität und des Ruheverhaltens werden bei Pferden häufig verwendet, um deren Wohlergehen im Hinblick auf Haltung und Management zu beurteilen. Die nachfolgend kurz vorgestellte Studie prüfte die Eignung von MSR145 Datenloggern zur Unterscheidung von Gangarten bei Pferden.
Als Alternative zu zeitaufwendigen Direktbeobachtungen ist der Einsatz von Pedometern eine gängige Methode zur automatisierten Aktivitätsmessung. Ein Nachteil von Pedometern ist der Verlust von Informationen durch die Zusammenfassung der Daten, weshalb auch die Unterscheidung einzelner Gangarten nicht möglich ist. Die vorliegende Studie der Einheit für Verhalten, Gesundheit und Tierwohl am Institut für Agrarwissenschaften der ETH Zürich, untersuchte deshalb die Eignung eines Beschleunigungssensors (MSR145 Datenlogger) zur automatischen Erfassung verschiedener Gangarten mit dem Ziel, eindeutige Wertebereiche zu definieren. Für die Validierung wurden 20 Pferde unterschiedlicher Rassen und Widerristhöhe (125 – 169 cm) auf verschiedenen Reitplätzen bewegt.
Der Datenlogger MSR145 in der wasserfesten Ausführung mit Silikonschlauch und 260 mAh Akku war am Röhrbein des linken Vorderbeins über dem Fesselgelenk angebracht. Erfasst wurden jeweils 5-minütige Intervalle in den Gangarten Schritt, Trab und Galopp sowie im Stehen. Aufgezeichnet wurde die Beschleunigung auf der vertikalen Achse des Pferdebeins mit einer Speicherrate von 10 Hz und einer maximalen Empfindlichkeit von ± 10 g. Die absoluten Werte der gemessenen Beschleunigungen wurden für jedes Pferd in jeder Gangart pro Sekunde addiert und über die gesamten 5 Min. gemittelt. Für die Analyse wurden die Tiere in drei Rassetypen eingeteilt: Pony (≤ 148 cm), Grosspferd (> 148 cm) und Islandpferd. Die statistische Analyse ergab einen signifikanten Einfluss der Gangart und des Rassetyps. Die Wertebereiche der einzelnen Gangarten zeigten keine Überlappungen, wodurch eine eindeutige Unterscheidung der Gangarten möglich war, wenn Ponys und Grosspferde separat von Islandpferden betrachtet wurden. Die Validierung ergab eine eindeutige Eignung des MSR145 Datenloggers zur Unterscheidung von Gangarten bei Pferden. Durch die hohe Messgenauigkeit stellt der Beschleunigungssensor eine vorteilhafte Alternative zu herkömmlichen Pedometern dar.
Monitoring des Fressverhaltens von Schafen und Ziegen mit MSR-Technologie
Autorinnen: Roxanne Berthel, Alisha Deichelboher, Frigga Dohme-Meier, Nina Keil, Zentrum für Tiergerechte Haltung: Wiederkäuer und Schweine, Eidg. Department für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope
Die Überwachung des Fress- und Wiederkäuverhaltens von Wiederkäuern ermöglicht eine Einschätzung ihres Gesundheitszustands und ihres Wohlbefindens. Ziel der nachfolgend kurz vorgestellten Studie war es, das System MSR-Viewer2 zur automatisierten Aufzeichnung und Klassifizierung von Fress- und Wiederkauverhalten von Schafen und Ziegen zu validieren.
Das System «MSR Viewer2» wurde für Milchkühe entwickelt und besteht aus einem ölgefüllten Schlauch im Nasenband eines Halfters, dessen Innendruck von einem Drucksensor auf einen MSR145-Datenlogger gespeichert wird. Diese Daten werden von der Viewer2-Software in «Fressen», «Wiederkauen» und «keine Aktivität» klassifiziert. Zudem werden pro Verhalten die Dauer und die Anzahl Kauschläge ermittelt. Zur Evaluierung wurde die Verhaltensklassifizierung (VKl) mit Verhaltensbeobachtungen (VBeo) verglichen. Dafür wurde die Fressaktivität von zehn Schafen und neun Ziegen während 2 bis 3 Stunden pro Tier auf der Weide direkt und von fünf Schafen und fünf Ziegen während sechs Stunden im Stall bei einer Mischrationsfütterung (MR) per Video beobachtet. Zur Auswertung wurde jede Sekunde der VKl mit der entsprechenden Sekunde aus der VBeo verglichen. Die Anzahl an korrekt und inkorrekt klassifizierten Sekunden wurde zur Berechnung von Genauigkeit (Acc), Sensitivität (Sen), Spezifität (Spc) und Präzision (Prc) der Viewer2-Software verwendet. In linearen gemischte Effekte Modellen wurde der Einfluss des Verhaltens (Fressen/Wiederkauen) und der Tierart auf diese vier Parameter untersucht. In einem Fütterungsversuch mit drei verschiedenen Mischrationen (MR) wurde zudem das Fressverhalten von 24 Schafen und 24 Ziegen mit dem beschriebenen System automatisiert aufgezeichnet. Die Fress- und Wiederkaudauern wurden je MR mittels gemischter Effekte Modelle zwischen den Tierarten verglichen. Hinsichtlich der untersuchten Parameter wurden keine relevanten Unterschiede zwischen Schafen und Ziegen gefunden. Für das Fressverhalten war der Viewer2 gegenüber dem Wiederkauverhalten genauer, sensitiver und spezifischer, aber weniger präzise. Im Fütterungsversuch unterschieden sich die Fressdauern von Schafen (5,1 ± 0,22 Std/Tag, Mittelwert ± SD) und Ziegen (5,0 ± 0,21 Std/Tag) bei allen drei MR kaum. Die Wiederkaudauer war bei den Schafen mit 7,2 ±0,30 Std/Tag bei allen MR länger als bei den Ziegen mit 5,1 ± 0,25 Std/Tag. Die Viewer2-Software erwies sich als zuverlässig in der Klassifizierung von Fress- und Wiederkauverhalten von Schafen und Ziegen. Die mit ihr ermittelten Fress- und Wiederkaudauern von Schafen und Ziegen bei MR-Fütterung entsprechen Angaben aus der Literatur.

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